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Arunda 100

November 2020 • Aktuelles, Projekte

Das uralte Wort „Brache“, althochdeutsch brähha mit der Bedeutung von Brechen, meint den unbestellten Teil der Flur im Sinne von „nicht angebaut“.

In der heutigen Leistungsgesellschaft ist Brachliegendes eigentlich immer etwas Negatives. Brache erinnert an eine verschwendete Gelegenheit, an gescheiterte Projekte, erzeugt oft Unbehagen, schlechtes Gewissen und Einsamkeit. Wir bekämpfen diese ungeliebten Assoziationen gerne mit schwerem Gerät, mit Baggern, Raupen, Kränen und Walzen. Mit Beton und Asphalt.

Prädikat: häßlich

Vom Nutzen und Nachteil der Badewanne in der Landschaft

A N T O N   H O L Z E R

 

Meist steht die Badewanne am Rand der Wiese, oft gelagert auf zwei kurzen Balken, damit sie im morastigen Gelände nicht ins Kippen kommt. Der Abfluß ist verstopft, die Zuleitung gekappt, fast immer hat sich Sand auf dem Boden der emaillierten Wanne abgesetzt. Die Badewanne als Viehtränke. Seit den späten siebziger Jahren haben die Wannen in großer Zahl die Badezimmer der Bauernhöfe verlassen und sind auf Wiesen und Felder gewandert.

Verde Cancún

Mérida, Yucatán

C H R I S T I A N   S T E C H E R

Verde Cancún ist die Bezeichnung für einen Türkis-Farbton, der auf der Halbinsel Yucatán häufig in der Farbgebung von Gebäuden verwendet wird. Er strahlt Kälte aus und soll helfen, im tropisch-heißen Klima die Hitze etwas erträglicher zu machen.

Mexiko: Wildwuchs Brache

Improvisiertes, Wildes, Farbiges, Chaotisches, Heiteres, Unfertiges, Kontaminiertes, Fragiles in der Peripherie

C H R I S T I A N   S T E C H E R

Landflucht und Geburtenüberschuß sind die Hauptgründe für die Bevölkerungsexplosion an den Peripherien der großen Zentren. Die Stadt frisst sich in die Landschaft. Brachland wird besetzt und bebaut, unkontrolliert, wild. Infrastruktur und Planung hinken immer und überall hinterher.

Prinzip Hoffnung

Das ewig unfertige Haus, Mexiko Stadt, Tlalnepantla

C H R I S T I A N   S T E C H E R

 

In der äußersten Peripherie wird zum größten Teil „wild“ gebaut, ohne Bauleitpläne und Infrastruktur, eben „wild“.

Die Bauten bleiben gewollt unfertig, schon bewohnt, aber mit Eisenarmierungen für das mögliche nächste Stockwerk.

Je nach Bedarf und finanziellen Möglichkeiten wird dann nach Jahren oder Jahrzehnten weitergebaut.

Die Armierungen sind ein Zeichen der Hoffnung für das Wachsen der Familie, des Hauses, Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Farbe: Zufall

Ästhetik des Zufalls in Mexiko Stadt und Mérida

C H R I S T I A N   S T E C H E R

 

Dem rasanten ungeordneten Wachstum der Peripherie geschuldet, gibt es keine Regelung für die Farbgebung der Gebäude. Neben der Anarchie am Bau herrscht auch Farb-Anarchie. Dem farbigen Zufall sind keine Grenzen gesetzt. Jeder, der es sich leisten kann, streicht sein Haus in der Farbe, die besonders gefällt.

Kortscher Haus

Das Wirtshaus „zum Kortscher“ an der alten Landstrasse von Burgeis nach St. Valentin

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Am 31. Jänner 1857 brennt das Wirtshaus „Zum Kortscher“ (auch Wirtshaus „Zum Deutschen Bunde“) bis auf die Grundmauern nieder und steht seither als Ruine am Auslauf des Haidersees.

Erbaut 1841/42 von Joseph Dietl war es von 1848 bis zum Brand als Gasthaus in Betrieb.

Contaminación visual

Mexiko Stadt, Ecatepec

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„Visuelle Verschmutzung“

wird auch von offizieller Seite das Überhandnehmen von riesigen Werbetafeln und Schriftbildern genannt. Sie befinden sich meist an den großen Einfallstraßen und stellen nicht selten eine unmittelbare Gefahr für den Verkehr dar.

Día de los muertos

Tag der Toten zu Allerseelen

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Allerseelen

ist der Tag der Begegnung mit den Verstorbenen. Zurückzuführen ist dieser Brauch auf den Totenkult der prähispanischen Kulturen, besonders auf den der Azteken. Die Toten kommen für einen Tag zurück und feiern mit den Lebenden ein fröhliches Wiedersehen mit Essen und Trinken, Musik und Tanz. Je nach Region wird auf dem Friedhof oder in den Häusern gefeiert.

Altäre

werden für die Verstorbenen aufgebaut. Ihre Kleidung wird ausgelegt und ihr Lieblingsessen gekocht. Dazu kommt noch der Blumenschmuck mit der „Totenblume“ Cempasúchil (Tagetes erecta). Es ist dies nicht ein Brauch der aufgeklärten Zentren der Städte. Der Día de los Muertos wird vor allem von der Landbevölkerung und an der Peripherie der Städte gefeiert, auch wenn er inzwischen Weltkulturerbe und durchaus identitätsstiftend für ganz Mexiko ist.

Aquí estoy yo – hier bin ich

„Fliegende Märkte“, Mexiko Stadt

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„Fliegende“ Händler beherrschen das Straßenbild. Nichts ist geregelt, alles ist möglich. Jeder sucht sich einen möglichst guten Platz. Es geht ruppig zu und laut. Von Windeln über Lebensmittel bis zu Autoteilen, alles ist da.

Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung lebt von diesem Handel. „Negocio informal“ nennt sich das Ganze und am Abend ist alles wieder abgebaut, es kehrt Ruhe ein. Übrig bleibt nur Müll, der dann mit etwas Glück auch noch verschwindet.