Panorama
Januar 2016 • Ausstellungen
27.09.2015 – 31.10.2015
Di-Sa 14-18 Uhr / sonn- und feiertags 11-18 Uhr
Panorama
Die Werkschau „PANORAMA“ bildet einen Querschnitt der Arbeiten von Christian Stecher. Groß- und Kleinformatiges auf Papier und Leinwand; Malerei, vereinzelte Collagen, Zeichnungen; in Kohle, Druckerschwärze oder Graphit. Ins Auge fallen die Mischformen aus Malerei und Zeichnung; die schnelle Tempera, die Striche der gezeichneten Formen und Figuren. Die Vielfältigkeit der Materialien bereichert die Ausstellung des Malers, der 1958 in Mals geboren wurde und seine Jugend in St. Valentin auf der Haide verbrachte.
Von Göttern und Menschen
Rache und Rage, ein unverwechselbarer Ideenreichtum und das unabwendbare Schicksal: die Geschichten der griechischen Mythologie erzählen von der Quintessenz des Menschseins; kaum eine Regung der Göttinnen und Götter ist uns fremd. Sei es die Geschichte von Gaia und Uranos, die den Beginn der Struktur der Welt beschreibt, die Sage vom Schemel des Vergessens oder der tragische Wettstreit zwischen Apollon und Marsyas: der mythologische Blick auf das menschliche Wesen bleibt über Jahrtausende aktuell.
Geist und Fleisch
Der Mensch ist zerrissen oder hoffend, aufstrebend oder niedergeschlagen, immer jedoch ist sein Körper klarer Ausdruck seines Zustandes, oft mit nur wenigen Strichen zu Papier gebracht. Das handgeschöpfte Amate-Papier, worauf die Zeichnungen aus Grafit und Kohle entstehen, zählt zu den ältesten Materialien für Aufzeichnungen. Das aus dem Amatl-Baum gewonnene Papier war die Grundlage, worauf bereits vor 1.700 Jahren die Kodizes vergangener Kulturen verfasst wurden. Die dunkle Seite des Menschen in seiner Verzweiflung, seinem Hadern und der nicht sterben wollenden Hoffnung auf Leben spielt hier eine wesentliche Rolle.
Die Tagebücher
Sie sind wie ein Fluss der Gedanken, der sich von Seite zu Seite rettet. Zeitungsartikel und Gedanken-Fragmente, Gemaltes und Gezeichnetes sind unzensiertes Zeugnis einer malerischen Welt, die sich mit einer Fülle unterschiedlichster Eindrücke konfrontiert. Die Tagebücher nehmen sich die Freiheit, keinen Anspruch auf Haltbarkeit zu stellen, greifen persönliche und gesellschaftsrelevante Themen auf und stellen gleichzeitig die Frage nach ihrem Wert als ernstzunehmende Arbeiten.
Mexico – lindo y querido*
Das Arbeiten in den Ateliers in Mexiko-City und in Mérida befruchtet die malerische Auseinandersetzung mit der Realität des nordamerikanischen Landes, das zu den ersten präsidialen Republiken der Welt zählte und Hochkulturen wie die der Azteken und der Maya hervorbrachte.
Die Werke setzen sich mit dem urbanen Raum auseinander, der zum einen die hochmoderne effiziente Millionenstadt zeigt, zum anderen den omnipotenten Geist der Geschichte des heutigen Mexiko einfängt.
Landschaft begreifen: Ein Versuch
Die Übergänge zwischen Siedlung und dem Unbesiedelten, die Berge, das Wetter und die menschenleere Natur: sie alle sind Ausdruck einer Erinnerung, eines erlebten Gefühls. Oft ist es ein Augenblick, mag er lange zurückliegen oder im Jetzt verhaftet, der sich als Eindruck über die Leinwand legt. Empfindungen, ausgelöst durch die schmerzliche Wahrheit natürlicher Schönheit, wechseln sich ab mit dem Unfassbaren.
Pralles Leben, satte Farben
Eines der ältesten Motive der Kunstgeschichte ist auf den teilweise großformatigen Gemälden mit Ei-Tempera thematisiert. Voller Farbenlust weist der Blumen-Zyklus in seiner erotisierenden Wucht auf die wahre Bestimmung alles Blühenden hin. Für das menschliche Auge wird der pflanzliche Überlebenswille anhand eines fast unendlichen Farb-Kosmos in unverfälschte Schönheit übersetzt.